Was ist eine GAEB-Datei?

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Was ist eine GAEB-Datei?

Die Prozesse Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung (AVA) gehören für Unternehmen des Bauwesens zum Alltag. Dabei müssen alle Partner jede Menge Daten und Informationen austauschen – Kostenschätzungen, Leistungsverzeichnisse, Mengenberechnungen, Angebote und Abrechnungsdaten. Damit dieser Datenaustausch reibungslos funktioniert, hat der Gemeinsame Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB) – ein Bundesgremium, das dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zugeordnet ist – Standardisierungen erarbeitet. Dazu zählt ein einheitliches Dateiformat für den Austausch von Bauinformationen: GAEB DA XML. Diese bilden die Grundlage für den Austausch von Daten im Bauprozess in Deutschland.

Über GAEB-Dateien werden nun die Informationen der am Bauprozess beteiligten Unternehmen ausgetauscht.

Hier einige Beispiele für GAEB-Dateien:

GAEB X80

Im Format X80 werden LV-Kataloge gespeichert. Hier werden universelle LV-Daten, also alle relevanten Informationen und Beschreibungen zusammen mit Mengen und Preisen verwaltet. Eine GAEB X80 kann zum Beispiel als Stamm-LV oder Mutter-LV verwendet werden. In GAEB 90 nennt sich die Datei GAEB D80 und in GAEB 2000 lautet der Name P80.

GAEB X81

Im Format X81 werden reine Leistungsbeschreibungen gespeichert. Diese enthalten die OZ (Positionsnummern), Kurztexte und Langtexte sowie die (Mengen-)Einheiten. Eine GAEB X81 hat keine Mengen und keine Preise. In GAEB 90 nennt sich die Datei GAEB D81 und in GAEB 2000 lautet der Name P81.

GAEB X82

Im Format X82 werden Kostenschätzungen gespeichert. Diese enthalten die OZ (Positionsnummern), Kurztexte und Langtexte, (Mengen-)Einheiten, Mengen und Schätzpreise. Eine GAEB X82 kann zum Beispiel verwendet werden, um eine Kostenschätzung auf LV-Basis auszutauschen. In GAEB 90 nennt sich die Datei GAEB D82 und in GAEB 2000 lautet der Name P82.

GAEB X83

Im Format X83 werden Angebotsaufforderungen gespeichert. Diese enthalten die OZ (Positionsnummern), Kurztexte und Langtexte, (Mengen-)Einheiten und Mengen je Position. Eine GAEB X83 wird vom Auftraggeber an die Firmen versendet, um Angebote einzuholen. In GAEB 90 nennt sich die Datei GAEB D83 und in GAEB 2000 lautet der Name P83.

GAEB X84

Im Format X84 werden Angebotsabgaben der Bieter gespeichert. Diese enthalten die OZ (Positionsnummern) und die Angebotspreise der Firmen, die sich am Angebotsverfahren beteiligen. In GAEB 90 nennt sich die Datei GAEB D84 und in GAEB 2000 lautet der Name P84.

GAEB X85

Im Format X85 werden Nebenangebote gespeichert. Diese enthalten die OZ (Positionsnummern), Kurztexte und Langtexte, Einheiten, Mengen und Preise. Sind Nebenangebote zugelassen, können Firmen zu Ihrem Hauptangebot ein Nebenangebot mit alternativen Ausführungsvarianten abgeben. In GAEB 90 nennt sich die Datei GAEB D85 und in GAEB 2000 lautet der Name P85.

GAEB X86

Im Format X86 wird das Auftrags-LV gespeichert. Diese enthalten die OZ (Positionsnummern), Kurztexte und Langtexte, Einheiten, Mengen und die beauftragten Preise. In GAEB 90 nennt sich die Datei GAEB D86 und in GAEB 2000 lautet der Name P86.

GAEB X89

Im Format X89 werden Rechnungen als E-Rechnung gespeichert. Eine GAEB X89-Datei enthält alle wesentlichen Informationen, um eine rechtskonforme Rechnung auf Basis des aktuellen LV-Aufmaßes zu erstellen. Neben den reinen Rechnungsinformationen sind hier auch die LV-Positionen mit den für die Rechnung relevanten Mengen enthalten.

GAEB X31

Im Format X31 wird die Mengenermittlung in Form von LV-Mengen und Aufmaßen gespeichert. Mit einer GAEB X31-Datei können Aufmaße digital an den Auftraggeber übermittelt und von diesem zum Beispiel zur Rechnungsprüfung, direkt in sein AVA-Programm einlesen werden. Dieses Format gibt es nur in GAEB XML. In GAEB 90 oder GAEB 2000 gibt es diese Austauschphase nicht. Das Pendant zur GAEB X31 war früher, das immer noch alltäglich verwendete Format D11.

GAEB-Dateien öffnen

Die Software GAEB Online 2021 macht es nun möglich GAEB-Dateien zu öffnen und weiterzuverarbeiten. Damit lassen sich Dateien aus Excel, OpenOffice und LibreOffice in GAEB-Formate der einzelnen Austauschphasen zu konvertieren – etwa in D81 bis D86, GAEB 90 oder GAEB 2000.

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